Die Könige der Leichtathleten, die Zehnkämpfer, haben das Pech, meist vor leeren Rängen ihren zweitägigen harten Kampf um Meter und Sekunden zu absolvieren. Um den Wettkampf attraktiver und damit auch publikumswirksamer zu gestalten, organisierte die SG Vorwärts Frankenberg nun schon zum vierten Mal den Stundenzehnkampf!
Ist schon der „normale“ Zehnkampf innerhalb von zwei Tagen ein knochenharter Wettkampf, so ist der Stundenzahnkampf das umso mehr. Die Disziplinen werden in der festgelegten  Abfolge und nach den internationalen Bedingungen durchgeführt. Hier müssen die harten Jungs innerhalb von genau 60 min alle neun Disziplinen absolviert und den abschließenden 1500m-Lauf begonnen haben.
Hat man beim Zwei-Tage-Zehnkampf immer etwa ein bis zwei Stunden Erholungspause zwischen den Disziplinen, gibt es in der einen Stunde fast keine Pausen und auch keine Einsprünge und Probeversuche, sondern Disziplin auf Disziplin und die Athleten müssen sich schon ziemlich sicher sein, welche Höhen im Stab- und Hochsprung zu bewältigen sind, um die möglichst beste Leistung mit dem geringsten Aufwand zu erzielen.
Mit Christian Schädlich vom TSV 1890 Waltersdorf wollte ein Thüringer es ganz genau wissen, wie das durchführbar ist. Mit 32 erst wieder in die Leichtathletik eingestiegen und bei seinem ersten Zehnkampf überhaupt war der Thüringer sehr zufrieden mit seinen 3294 Punkten.
Knapp 1200 Punkte mehr konnte der Senior der Zehnkämpfer Lutz Herrmann von der SG Vorwärts mit 4475 Punkten erkämpfen. Trotz des doch recht deutlichen Endresultates war es ein spannender Wettbewerb der zwei Athleten. So siegte der Thüringer im 100m-Sprint mit 12,6s zu 12,7s und im Weitsprung mit 5,33m zu 5,26m,  im Hoch mit 1,50m zu 1,35m und im 1500m-Lauf mit 5:15,4 min zu 5:18,2min gegen den Frankenberger. Der 19 Jahre ältere und damit auch erfahrene Vorwärts-Athlet konnte besonders in den technischen Disziplinen punkten. So war der Vorteil im Kugelstoß 10,13m zu 8,14m, im 400m-Sprint 63,0s zu 63,1s, Hürdensprint 17,2s zu 22,4s, im Diskus 31,21m zu 18,62m und Speerwurf mit 35,60m zu 24,98m auf Seiten des Frankenbergers. Besonders im Stabhochsprung mit 3,83m (Senioren- Landesrekord) zu 2,00m konnte der Vorwärtszehnkämpfer seine Stärke ausspielen.
Die gesamte Veranstaltung wurden die zwei Kämpfer von den Zuschauern und den anderen Sportlern angefeuert und mit Beifall unterstützt. Besonders schwer fiel den Athleten der Hürdensprint, denn nur kurze Zeit nach einem, auch wenn mit Übersicht gelaufenen 400m-Rennen, sind die Beine doch recht „weich“ und die Luft „knapp“. Auch der Anlauf beim Stabhochsprung war nicht mehr so locker, und trotzdem konnten gute Leistungen erzielt werden.
Zielstellung für Lutz Herrmann war nicht nur den Stundenzehnkampf gut zu absolvieren, sondern der Vorwärtsathlet wollte mehr Punkte erreichen als der Rekordhalter der AK50 im Zehnkampf über zwei Tage. Diese Zielstellung schaffte der Trainer der Vorwärtssportler nicht nur gerade so, sondern verbesserte den Rekord von 3776 auf 4475 Punkte um fast 700 Punkte!!!
Auch nach den Punkten mit der Seniorenumrechnungstabelle steigerte er den Rekord beträchtlich von 5453 auf 6211 Punkte.

 

Die Ergebnisse gibt es im Downloadbereich und die Bilder in der Galerie.

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