Lutz Herrmann von der SG Vorwärts Frankenberg konnte sich zu den 18. Senioren Europameisterschaften, die im Moment im Dreiländereck in Zittau ausgetragen werden, in hervorragender Form präsentieren.
Der 52-jährige Sachse startete in seiner Schokoladendisziplin dem Stabhochsprung mit verhaltenen Erwartungen. Seine Altersklasse wurde auf die Nebenanlage, auf einer nicht wettkampfgerechten Stabanlage verbannt. Weit ab vom Hauptgeschehen verirrten sich nur wenig Zuschauer an die Anlage, so dass die Motivation bereits vor dem Wettkampf im Keller war. Trotzdem ließ das Einspringen viel Erwarten. Nachdem Lutz seinen großen Stab ohne Probleme biegen konnte, entschied er sich für einen noch härteren Stab den er vorher noch nie gesprungen ist. Aber bei den heißen Temperaturen kam er auch mit diesem Stab hervorragend zurecht. Bei dem großen Starterfeld von 20 Athleten, wählte der Altmeister eine geringe Einstiegshöhe, damit die Wartezeit nicht zu lange ausfiel. Nach einem Flüchtigkeitsfehler übersprang er die 3,40m im zweiten Versuch. Doch dann war er voll und ganz im Wettkampf angekommen. 3,60m und 3,80m übersprang er ohne Probleme im ersten Versuch. Dies sollte schon zu einer Medaille reichen, womit man im Vorfeld nicht rechnen konnte. Und jetzt ging Der Vorwärtssportler auf alles, ließ die 3,90m aus, und verschob die Ständer noch einmal um 10cm nach hinten, weil er mehr Druck aufbauen wollte. Leider scheiterte dieses Vorhaben minimal, so dass die Latte knapp viel. Im zweiten Versuch überwand er dann die 4m mit einem meisterlichen Sprung. Da beide noch verbliebenen Springer die 4m im zweiten Anlauf überwanden, musste die nächste Höhe entscheiden. Lutz wollte etwas zu viel und verkrampfte ein wenig, so dass er den „Zaubersprung“ aus dem zweiten 4m-Versuch nicht wiederholen konnte. Da der Franzose die 4,10m übersprang blieb ein hervorragender zweiter Platz für den Frankenberger.
Leider konnte Herrmann weder am Zehnkampf noch an den 400mHürden teilnehmen, da der Zeitplan hier einen Konflikt mit dem Stabhochsprung aufwies. Diesen Mangel hatten viele Athleten festgestellt und sich zähneknirschend für eine Disziplin entscheiden müssen.