Zum 14. Mal rief der Domäne-Jedermann-Zehnkampf in Schwerin und neun Frankenberger Vorwärts-sportler folgten dem Ruf. Zu allen dreizehn Vorgängerveranstaltungen waren die Zschopaustädter bereits gereist. Und auch dieses Mal ließen sie es sich nicht nehmen, an der Traditionsveranstaltung teilzunehmen. Wie der Name bereits sagt, kann bei diesem Zehnkampf jeder teilnehmen. Hier geht es nicht so sehr um den Sieg, sondern darum Spaß zu haben und um am Ende als "König der Athleten" dazustehen. Und jeder, der die zwei Tage mit 100m, Weitsprung, Kugelstoß, Hochsprung, 400m, 110m Hürden, Diskuswurf, Stabhochsprung, Speerwurf und 1500m hinter sich bringt, ist ein König.
Unter Mannschaftsführer Matti Herrmann, der als Favorit an den Start ging, traten mit Jo-Ann Baldauf und Torsten Kettner auch zwei Zehnkampfneulinge für Vorwärts an. Bei gutem Wetter startete der Zehnkampf jedoch mit einer schlechten Nachricht. Nach einem guten Start konnte sich Matti bereits von Anfang an die Spitze des 100m-Feldes erobern, jedoch zog er sich praktisch auf der Ziellinie eine Zerrung im Oberschenkel zu. Damit war für ihn der Zehnkampf schon beendet, bevor er richtig begonnen hatte. So schlüpfte er kurzerhand in die Trainerrolle und stand seinen Kameraden mit Rat und Tat zur Seite. Ohne Frage profitierten davon die Neulinge am meisten. Torsten Kettner lieferte zwei starke Wettkampftage ab und resümierte, dass es zwar sehr hart war, aber dennoch extrem viel Spaß gemacht hat. Mit neun persönlichen Bestleistungen, wovon wahrscheinlich die 400m in 67,58s und die 1500m in 5:49,08min die besten Leistungen waren, beschloss er seinen ersten Zehnkampf mit der sehr ordentlichen Punktzahl von 2768 auf dem 126. Platz im 276 Athleten großen Starterfeld. Ähnlich gut präsentierte sich Jo-Ann Baldauf. Die 13-Jährige verbesserte z.B. im Hochsprung ihre eigene Bestleistung um 10cm auf 1,35m. Auch die Gesamtpunktzahl von 1572 konnte sich sehen lassen. Damit belegte sie im weiblichen Bereich einen starken 33. Platz. Die beste Platzierung der Frankenberger konnte Darinka Herrmann sichern. Die Schülerin sicherte sich bereits zum vierten Mal in Folge den zweiten Platz in der Frauengesamtwertung. Leider fehlten ihr auch diesmal wieder nur 60 Punkte für den ganz großen Wurf. Noch trauriger ist dies, wenn man bedenkt, dass sie den Zehnkampf mit einer leichten Verletzung absolviert hat. "Man hat ihr deutlich angesehen, dass die Verletzung sie behindert, wenn sie fit gewesen wäre, wäre der Sieg kein Problem gewesen" so Matti Herrmann. Trotzdem kann Darinka besonders mit ihren Werten im 100m-Sprint (13,85s), im Hochsprung (1,55m) und im Speerwurf (30,20m) zufrieden sein. Die dritte Frau im Frankenberger Ensemble war Heidé Bathow-Wilde. Heidé musste allerdings ihre Erwartungen von Anfang an niedrig ansetzen, da sie das ganze Jahr über mit ihrem Hausbau beschäftigt war und dadurch so gut wie nicht zum Trainieren kam. Allerdings merkte man ihr das besonders am ersten Tag kaum an. Im Hochsprung und Stabhochsprung zeigte sie sogar sehr gute Sprünge, die so keiner erwartet hätte. Am Ende bleib ihr ein 46. Platz. Ihr Sohn Marcus lieferte die beste Vorwärtsleistung an diesem Wochenende ab. Mit gerade mal 14 Jahren platzierte er sich im Männerbereich auf Platz 17, die starken 4736 Punkte sprechen für sich. Mit den Leistungen im Hochsprung von 1,65m und im 110m-Hürdenlauf von 17,01s war er sogar ganz vorne mit dabei. Auch im Diskuswurf, wo er mit 34,37m einen neuen persönlichen Bestwert aufstellte, brauchte er sich keineswegs zu verstecken. Und mit dem Kugelergebnis von 11,72m war er auch zufrieden. "Was Marcus an diesem Wochenende abgeliefert hat, war schon sehr stark. Als 14-Jähriger da vorne mitzumischen, ist schon bemerkenswert." schätzte Seriensieger Matti ein.
Neun Plätze besser postierte sich der 21-jährige Roberto Sobotka. Gehandikapt durch eine wieder neu aufgebrochene Wunde an der großen Zehe hatte Roberto mit einigen Disziplinen doch arge Probleme. Hervorzuheben sind seine 6,53m im Weitsprung und die guten 3,40m im Stab sowie die 42,29m im Speerwurf. Seine gesamten Leistungen ergaben eine Endpunktzahl von 5275.
Mit knapp 1000 Punkten weniger kämpfe sich Robert Uhlig durch den Wettkampf. Erwähnenswert hier die Einstellung seiner Hochsprungbestleistung von 1,65m und die ordentlichen 3,60m im Stabhochsprung mit einem Ersatzstab. Für ihn blieb ein 35. Platz mit 4148 Punkten. Die neun Sportler umfassende Kreisvertretung vervollständigte Saskia Beyer von der LG Mittweida (VfA Rochlitzer Berg). Die Spezialläuferin probierte sich bereits zum zweiten Mal an der Königsdisziplin der Leichtathletik und tat dies auch sehr ordentlich. Mit Platz 25 bei den Frauen sammelte sie in den 10 Disziplinen 1790 Punkte. Hauptpunktelieferant war der technisch sehr anspruchsvolle Stabhochsprung, wo sie sich über 2,10 m schwang.
Aber in Schwerin zählen nicht nur die blanken Zahlen und die einzelnen Leistungen, hier geht es vor allem darum, Spaß in der Gruppe zu haben. Und genau diesen Spaß hatten alle zur Genüge. So waren sich alle einig, nächstes Jahr sind wir auch zum 15. Mal wieder in Schwerin dabei.

 

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