Zwei Gold- (MK/Stab), zwei Silber- (Weit/60m) und eine Bronzemedaille (Hoch) - das ist die Ausbeute des zurzeit stärksten sächsischen Mehrkämpfers bei den Landeshallenmeisterschaften 2005 - Matti Herrmann SG Vorwärts Frankenberg.
Nicht nur dass der Junior die erwartete Goldmedaille im Hallenmehrkampf erkämpfte, er ließ auch fast alle "Spezialisten" in den Einzeldisziplinen der Männer hinter sich, so im 60m-Sprint, Stab-, Weit- und Hochsprung.
Seine gute Form konnte der Mehrkämpfer aus Frankenberg, welcher zur Zeit in Glauchau an der Berufsakademie studiert und dabei kaum Trainingsmöglichkeiten hat, auch bei den Deutschen Mehrkampfmeisterschaften unter Beweis stellen. Als einzigster Sachse hatte der Vorwärtsathlet die Norm für diese Meisterschaften im Erwachsenenbereich geschafft und war als 16. im kompletten Feld der deutschen Mehrkampfelite von 27 gemeldeten Athleten dabei. Der körperlich kleinste Athlet des Feldes mit nur 1,72m schlug sich aber hervorragend und konnte in fast allen Einzeldisziplinen an seine Bestwerte herankommen. Schon im 60m-Auftaktsprint war er mit 7,04s nur 0,04 Sekunden über Bestleistung und damit 4. schnellster Mehrkämpfer. Im Weitsprung war sein bester Sprung leider ungültig und so kamen nur 6,82m ins Wettkampfprotokoll was aber immer noch den 13. Rang bedeutete. Mit neuer Bestleistung im Kugelstoß von 10,98m war die Leistung ansprechend, aber die körperlich größeren Athleten hatten hier endscheidende Vorteile. Dass Körperhöhe nicht alles ist, bewies der Frankenberger mit dem 5. Platz im Hochsprung und 1,97m, was immerhin 25cm über der eigenen Größe bedeutete. Auch im 60m Hürdensprint über die 1,07m hohen Hindernisse, konnte Matti seine Schnelligkeit unter Beweis stellen und mit nur 0,05s über Bestleistung in einer Zeit von 8,65s einen guten 13. Rang belegen. Der Stabhochsprung Landesmeister Sachsens konnte sich auch im Feld der Deutschen Mehrkämpfer mit 4,50m und Rang 6 sehr gut platzieren, womit er auch wiederum nur 5cm an seiner Bestleistung vorbei sprang. Im abschließenden 1000m-Lauf konnte der Vorwärtsathlet seine Vielseitigkeit mit wiederum Rang 6 und einer für Mehrkämpfer hervorragenden Zeit von 2:43,52min nachweisen. Mit seinem neuen Rekord von 5380 Punkten, welcher gleichzeitig neue Bezirksbestleistung bedeutet, konnte sich Matti Herrmann nicht nur um 281 Punkte zum Vorjahr steigern, sondern auch einen 6. Platz bei den Juniorenmeisterschaften erkämpfen und in der Männerklasse damit Rang 9 belegen.
Diese Leistungen und die hervorragenden Platzierungen sind umso höher zu bewerten, wenn man weiss, dass der Vorwärtsathlet in seiner Heimatstadt Frankenberg wegen der sehr hohen Sportstättengebühren fast nicht auf richtigen Sportanlagen trainieren kann und auch in seiner Studienstadt Glauchau keine Möglichkeit einer Sportstättennutzung hat. Training im Wald und auf der Straße bringen zwar harte Kämpfer und Athleten hervor, sind aber ein Armutszeugnis für die Städte, deren besten Athleten den Namen der Stadt in ganz Deutschland bekannt machen. Auch die Unterstützung des Leichathletikverbandes Sachsen ist gleich null. Finanzielle Unterstützung gibt es gar keine (Wettkampfkosten gesamt immerhin rund 150 €) und für die Nutzung der Stabanlage im Landesstützpunkt Chemnitz muss ein Verein für 1,5 h Trainingszeit immerhin 24,75 € zahlen und das für den besten Mehrkämpfer Sachsens, den eigentlichen "König der Athleten".
Umso höher sind die Leistungen und das Engagement des Matti Herrmann, seiner Trainer und seiner Abteilung bei der SG Vorwärts Frankenberg einzuschätzen. Hier treiben noch Athleten den wahren Sport!

 

 

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