Zum 20. Mal fand in Schwerin der Jedermann Zehnkampf statt und zum 20.Mal waren die Frankenberger Vorwärtssportler bei dieser Veranstaltung dabei.
Das Wetter zeigte sich an beiden Wettkampftagen wie die neunzehn Jahre vorher. Am Samstag bei etwas kühlen Temperaturen und etwas Regen und am Sonntag bei besten Spätsommerwetter. Das ist aber auch das einzige was die Organisatoren nicht im Griff hatten. Ansonsten war die Veranstaltung so gut durchgeführt wie alle Auflagen zuvor, und das obwohl im Frühjahr die Laufhalle der Schweriner abgebrannt ist und die komplette Ausrüstung zerstört wurde.
Die Frankenberger waren diesmal nicht alleine Unterwegs sondern in Begleitung von Sportlern aus Chemnitz und Bautzen. Die 14 aktiven hatten, wie die restlichen knapp 200 Starter, das primäre Ziel den Zehnkampf ordentlich zu beenden. Und das taten auch fast alle, aber unter so viel Starten ist es normal, dass der ein oder andere die Ziellinie nicht sieht.
Als erster sah sie bei den Männern Matti Herrmann von Vorwärts Frankenberg. Bei seinem 19. Start in Schwerin holte er sich den neunten Sieg, nachdem er bei der ersten Auflage noch der jüngste Starter im Feld war.
Die harten Trainingseinheiten im Aufbautraining zeigten Wirkung und so konnte Matti seine aufsteigende Form besonders im Hochsprung (1,90m) und in den 110Hürden (14,93s) unter Beweis stellen. Nur in den Läufen über 400m und 1500m hatte er etwas Probleme und so verhinderte der straffe Zeitplan bessere Zeiten. Am Ende siegte er mit einer klasse Leistung von 6797Punkten und über 1300Punkten Vorsprung.
Und auch bei den Frauen ging der Sieg nach Sachsen. Bianka Herrmann konnte alle Konkurrentinnen in Schach halten und mit einem Rundum guten Zehnkampf überzeugen. Besonders ihre 5,22m im Weitsprung und 3,30m im Stabhochsprung ließen sie der Gegnerschaft enteilen. Im Diskuswurf machte sie es dann noch einmal spannend, als sie rund 10m unter ihrer Bestleistung blieb. Aber auch das konnte sie nicht mehr aus der Bahn werfen. Mit sehr guten 3750Punkten siegte sie vor der Freibergerin Kristin Hösel und schloss mit ihrem insgesamt dritten Sieg gleichauf mit ihrer Mutter Petra, die ebenfalls schon drei Mal in Schwerin ganz oben auf dem Podest stand.
Nach langer Verletzungspause meldete sich Sigrun Engert zurück auf der Bahn. Noch nicht ganz gesund und auch noch nicht fit, sprang sie z.B. im Hochsprung mit dem verkehrten Bein immerhin noch 1,35m. In der Endabrechnung reichte es zu Platz sieben.
Das es nicht nur um den Sieg ging bewies unter anderem Monika Drechsel, die früherer DDR-Rekordhalterin im Hochsprung absolvierte mit über 50Jahren ihren ersten Zehnkampf und trotz einigem Respekt, wurde auch sie zur Königin der Athleten, als sich nach zwei harten Tagen die 1500m beendete. Auch „Nichtsportler“ treten immer wieder bei diesem Wettkampf an, so quälte sich Daniel Till durch den Wettkampf.
Aber auch Disziplinfremde Sportler wie die Marathonläuferin Ria Resch (SG Adelsberg) treten immer wieder an. Ria stellte sich bereits zum dritten Mal der Herausforderung in Schwerin. Auch wenn das Marathontraining dem schnelligkeitsbehafteten Zehnkampf im Wege steht.
Am Ende waren sich aber alle einig: Der Zehnkampf ist trotz der ganzen Anstrengung doch eine sehr schöne Veranstaltung und macht in der Gemeinschaft gleich noch mehr Spaß. Hoffen wir, dass die Sportfreunde aus Schwerin den Wegfall ihres Hauptsponsors verkraften können und nächstes Jahr zum 21. Zehnkampf rufen.
Bilder und Ergebnisse folgen